Du spürst, dass etwas mit dem Lernen deines Kindes nicht stimmt – doch du hoffst, dass es sich noch „auswächst“. Während du noch abwartest und verschiedene Angebote ausprobierst, verstreicht wertvolle Zeit. Doch Lernschwierigkeiten sind keine kleinen Stolpersteine, die von allein verschwinden. Je länger du wartest, desto stärker können sich Probleme verfestigen – mit Auswirkungen auf Noten, Selbstvertrauen und das Familienleben.
Doch wann sollte man Lerntherapie beginnen – und wann ist es vielleicht schon zu spät? In diesem Artikel erfährst du, warum Abwarten selten die Lösung ist und welche Folgen ein verzögerter Start einer Lerntherapie haben kann.
1. Wertvolle Zeit geht verloren
Je länger du abwartest, desto größer werden die schulischen Lücken. Kinder verpassen die Chance, in kleinen Schritten Erfolge zu sammeln – und der Lernstoff wächst ihnen über den Kopf. Wann man Lerntherapie beginnen sollte? Am besten, bevor Frust und Unsicherheit überhandnehmen. Frühzeitige Förderung erspart oft viel Leid . Weitere Infos, warum „Abwarten, das verwächst sich doch noch“ keine Lösung sind, findest du in unserem Blogbeitrag von Sabine Landua auf der Lerntherapeuten-Netzwerk Seite. 7 Mythen über Lerntherapie bei LRS und Rechenschwäche
2. Lernschwierigkeiten verfestigen sich
Was sich einmal festgesetzt hat, lässt sich nicht so einfach wieder lösen. Ohne gezielte Unterstützung bleiben Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten oder eine Rechenschwierigkeiten meist dauerhaft bestehen – und können sich sogar verschlimmern, je mehr neuer Lernstoff dazukommt. Ein früher Start in der Lerntherapie kann verhindern, dass aus kleinen Stolpersteinen langfristige Hindernisse werden.
3. Das Selbstwertgefühl leidet
Wenn ein Kind immer wieder erlebt, dass es trotz großer Mühe nicht vorankommt, leidet massiv das Selbstwertgefühl.. Kinder mit Lernstörungen spüren immer wieder, ich kann das nicht und wenn dies länger anhält und keine Unterstützung in die Wege geleitet wird, kann das schnell in Rückzug und Selbstzweifel umschlagen. Die Frage ist also nicht nur, wann Lerntherapie beginnen sollte – sondern auch, wie lange ein Kind mit diesem Gefühl allein bleiben sollte.
4. Es entstehen psychische Folgen
Aus Frust und Enttäuschung entwickeln sich bei manchen Kindern Ängste, Bauch- oder Kopfschmerzen, depressive Verstimmungen oder sogar Schulverweigerung. Was als schulisches Problem begann, beeinflusst plötzlich das gesamte Wohlbefinden. Die Aussage, das verwächst sich noch, passt daher überhaupt nicht. Das einzige Das einzige was nämlich wächst sind die Sekundärsymptome, so dass es den Kindern emotional immer schlechter geht. Deshalb ist es so wichtig, sich rechtzeitig zu fragen: Wann sollte man Lerntherapie beginnen – bevor Schule zur Belastung wird?
5. Falsche Angebote verschärfen die Lage
Viele Eltern versuchen zuerst Nachhilfe, Förderunterricht oder andere Angebote, die innerhalb von wenigen Tagen eine „Heilung“ versprechen. Doch wenn eine echte Lernstörung vorliegt, greifen diese Maßnahmen oft zu kurz. Sie wirken nicht nachhaltig – und können das Gefühl verstärken, „nicht normal“ zu sein. Gezielte Lerntherapie von Anfang an hilft, Umwege und Enttäuschungen zu vermeiden.
6. Das Familienklima wird belastet
Ständiges Nachfragen, Streit um Hausaufgaben und Schuldgefühle auf beiden Seiten können das Zusammenleben stark belasten. Manchmal leidet nicht nur das betroffene Kind, sondern die ganze Familie. Wer sich fragt, wann Lerntherapie beginnen sollte, sollte auch daran denken, wie frühzeitig Entlastung für alle möglich wäre.
7. Schwieriger, den Anschluss an den Lernstand zu finden
Je später gezielt gefördert wird, desto schwieriger wird es, den Anschluss an den aktuellen Lernstand zu finden. Das betrifft nicht nur Inhalte, sondern auch Motivation und Selbstvertrauen. Im schlimmsten Fall droht sogar das Verpassen weiterführender Bildungswege. Ein früher Beginn in der Lerntherapie kann genau das verhindern – oder zumindest deutlich abmildern.
Warum Lerntherapie wirklich wirkt
Die Lerntherapie ist keine einfache Nachhilfe oder ein kurzfristiger Intensivkurs – sie basiert auf anerkannten wissenschaftlichen Leitlinien und wird von Fachleuten als wirksame Förderung bei LRS und Rechenschwäche empfohlen. Im Gegensatz zu anderen unspezifischen Angeboten behandelt die Lerntherapie die Ursachen der Störungen und stärkt nicht nur die Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch das Selbstvertrauen der Kinder nachhaltig. Dadurch gelingt der Weg zurück zu schulischem Erfolg und zu einer positiven Lernhaltung.
Warum frühe Diagnose und Förderung entscheidend sind
Doch neben der Wirksamkeit ist vor allem eines entscheidend: der richtige Zeitpunkt. Kinder und Jugendliche, die erhebliche Probleme beim Erlernen des Lesens und/oder Rechtschreibens/Rechnens zeigen, sollen möglichst frühzeitig diagnostiziert werden – das betont auch die S3 Leitlinie „Diagnostik bei der Lese-Rechtschreibe-Störung AWMF-Leitlinie Registernummer 028-044.
„Kinder und Jugendliche, die erhebliche Probleme beim Erlernen des Lesens und/oder Rechtschreibens haben, sollen möglichst frühzeitig eine Diagnostik erhalten.“
(AWMF-Leitlinie 028-044, Langfassung, Seite 5)
Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie betont ebenfalls die Wichtigkeit einer frühzeitigen Erkennung und individuellen Förderung. Bereits vor Schuleintritt können Hinweise auf Legasthenie oder Dyskalkulie bestehen, weshalb eine zeitnahe Diagnostik und gezielte Unterstützung entscheidend sind, um den Schulstart erfolgreich zu gestalten und Kindern bestmögliche Entwicklungschancen zu ermöglichen.
Dr. Kirsten Schuchardt von der Universität Hildesheim hebt hervor, dass nur die integrative Lerntherapie nachweislich zum nachhaltigen Erfolg führt, wenn sie frühzeitig und individuell an die Bedürfnisse des Kindes angepasst eingesetzt wird.
„Die einzige Therapieform, die nachweislich zum Erfolg führt, ist eben diese integrative Lerntherapie.“
(Griepenburg, Schuchardt, Mähler, 2024)
Diese wissenschaftlichen Quellen machen deutlich, dass ein früher Beginn von Diagnostik und Lerntherapie unerlässlich ist, um Lernstörungen wirksam zu begegnen und langfristige negative Folgen zu verhindern.
Zum Weiterlesen
Ist eine Diagnose nötig, damit eine Lerntherapie beginnen kann, bei Sabine Landua findest du Antworten:
→ Braucht es eine Diagnose für eine Dyskalkulie? – Sabine Landua
Dauert eine Lerntherapie nicht ewig? Wie lange sie wirklich dauert und von welchen Faktoren dies abhängt, kannst du hier lesen → Lebenslänglich Lerntherapie?