Du bekommst hier einen Einblick in mehr als 20 Praxisbeispiele von Lerntherapie in Schule. Es ist ein erster Rückblick auf meine Blogparade Lerntherapie in Schule, mit der ich eine Welle an Nachrichten ausgelöst habe, mit der ich gar nicht gerechnet habe.

Diese Beispiele zeigen deutlich, dass individuelle Förderung von Schülern durch Lerntherapeuten bereits an vielen Schulen in Deutschland etabliert ist – mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten.  Du bekommst hier mindestens 20 Beispiele von Lerntherapie in Schule aus verschiedenen Bundesländern.

Das Thema Lerntherapie in Schule rückt meiner persönlichen Meinung nach, endlich stärker in den Fokus. Das haben auch meine letzten Online-Workshops gezeigt. Das Corona-Aufholprogramm ermöglicht es Lerntherapeuten, häufiger an Schulen tätig zu sein und das mit ganz wunderbaren erfolgreichen Projekten.

In den Beiträgen, die mich erreicht haben, werden aber auch Hürden angesprochen, Herausforderungen und Chancen. Und immer wieder bekomme ich die Frage gestellt, ist das schon Lerntherapie in Schule, was ich da mache?

Meine Blogparade wird weiterlaufen und ich bin überzeugt, dass so nach und nach eine ganz wunderbare Sammlung an Beispielen entstehen wird, die aufzeigt, hier entsteht etwas Wunderbares und ich bin optimistisch, dass Lerntherapie in Schule weiterhin Einzug an Schulen halten wird.

Während einer Deutsch-Förderstunde

Die Beispiele, die mich erreichten, habe ich nach Bundesländern sortiert und stelle ich hier im Folgendes vor. Weitere Beispiele von Lerntherapie in Schule haben mich per Audio, per WhatsApp und per E-Mail erreicht. Einige wollen ihr Praxisbeispiel noch näher ausführen und in den nächsten Tagen hier ergänzen.

Wenn du auch an einer Schule als Lerntherapeut arbeitest, würde ich freuen, wenn du in meiner Blogparade dein Beispiel teilen würdest. 

#1 Bayern, Michaela Ziegelmeier

Michaela berichtet von ihren Erfahrungen an einer Schule in freier Trägerschaft ab der 5. Jahrgangsstufe. Sie schildert, dass die Schule sehr unterstützend ist und ihr einen wunderbaren Raum zur Verfügung gestellt hat: die Küche. Sie findet die Atmosphäre dort sehr angenehm und ist dankbar über die Kooperation mit der Schule.

Ihren vollständigen Bericht findest du auf ihrer Website. 

Dies ist eines der Praxisbeispiele von Lerntherapie in Schule, welches aufzeigt, dass auch nach Klasse 5 eine lerntherapeutische Förderung hilfreich ist.

#2 Bayern, anonym

Folgende Beschreibung meiner Praxisbeispiele von Lerntherapie in Schule erreicht mich von einer Lerntherapeutin aus Bayern, die anonym bleiben möchte. Sie konnte in den letzten 2 Jahren an einer staatlichen Schule Projekte in den Klassen über das Corona-Aufholprogramm durchführen. Sie hat aber auch Schüler 1:1 betreut, deren Lerntherapie privat von den Eltern finanziert wurde. Die Schule hat die Räume zur Verfügung gestellt. Ein großer Vorteil war so der enge Austausch zwischen Lerntherapeut und Lehrkraft.

Inzwischen hat sie mangels Zeit keine Kleingruppen mehr als Privatzahler an Schulen. Diese kommen jetzt alle zu ihr in die Praxis.

An zwei Tagen ist sie jetzt an einer Schule über die Regierung Bayern angestellt und fördert dort einzeln und in kleinen Gruppen. Das wird, wie es aussieht, auch im nächsten Jahr weiter finanziert.

#3 Bayern, Marta Terrón

Marta Terrón arbeitet an einer Privatschule und führt dort qualifizierte Legasthenie- bzw. Dyskalkulie-Einzeltherapie durch. An einem Vormittag in der Woche ist sie in der Schule und arbeitet derzeit mit 4 Kindern, die diese Schule besuchen und für deren Eltern die wöchentliche Fahrt zu ihr in die Praxis aus unterschiedlichen Gründen einen zu großen Aufwand darstellen würde. Die Finanzierung läuft über das Jugendamt im Rahmen der Eingliederungshilfe. Ihren ausführlichen Bericht findest du auf ihrer Website. 

#4 Bayern, Landkreis Eichstätt, Finanzierung über das Jugendamt an Grundschulen

Christine Wander Lerntherapeutin aus Karlshud hat mir über Linkedin folgende Information zukommen lassen.

„Im Landkreis Eichstätt ist die Vermittlung von Lerntherapeuten und Lerntherapeutinnen an alle staatlichen Grundschulen im Landkreis in Kooperation mit dem Schulamt seit 10 Jahren möglich. Der Fachdienst für lern- und entwicklungsauffällige Kinder an Grundschulen kurz FLEG genannt, wurde über ein Projekt initiiert und wurde darüber hinaus zu einem beständigen Angebot im Landkreis, finanziert und federführend begleitet durch das Jugendamt. Eine präventive Maßnahme für den Paragrafen 35a SGB VIII. Leider fehlt es uns immer öfter an Lerntherapeut*Innen, die Kapazitäten für Lerntherapie an Schulen oder in ihren Praxen haben. “

#5 BW, Thalia Jerusalem

Thalia war einige Monate an der Franz-Josef-Faller-Schule, einer Gemeinschaftsschule in Lenzkirch tätig. Diese Schule und deren Lernbüro Plus habe ich mir persönlich vor Ort angeschaut und bin total begeistert, wie individuelle Förderung umgesetzt wird. Der Schwerpunkt von Thalias Tätigkeit war die Durchführung der Lernstandsdiagnostiken, darauf aufbauend hat sie Therapieansätze für die Schüler empfohlen. Der Schwerpunkt lag im Bereich Lesen und Schreiben (LRS). Ihre Erfahrungen hat sie im folgenden PDF geteilt.

#6 BW, Erika Flip

Erika Flip war über mehrere Wochen über das Corona-Aufholprogramm an einer Grundschule tätig. Was ich spannend finde, es scheint in BW Möglichkeiten der Finanzierung auch nach dem Corona-Aufholprogramm zu geben – über die Personalausgabenbudgetierung (PAB), mehr Infos und ihren ausführlichen Bericht findest du hier.

#7 BW, Christine Buchthal

Christine aus dem Raum Karlsruhe, Baden-Baden beschreibt hier ihre lerntherapeutische Arbeit an einer psychiatrischen Institutsambulanz für Kinder und Jugendliche.

Sie arbeitete als Lerntherapeutin mit einem Viertklässler zweimal in der Woche. Er hatte in seiner kurzen Schullaufbahn bereits drei Schulwechsel hinter sich und besuchte zuletzt eine Waldorfschule. Eine ausgeprägte Legasthenie war bei ihm
diagnostiziert worden. Er schrieb unter großer Anstrengung Schreibschrift, die weder er noch andere lesen konnte. Bei der Druckschrift waren noch nicht alle Buchstaben gesichert.

#8 BW, Ute Forster-Schwerk

Ute berichtet von ihren Erfahrungen an einer Heidelberger Grundschule, ihr Schwerpunkt dort ist die Förderung der mathematischen Basiskompetenzen. Außerdem ist es ihr wichtig, präventiv zu arbeiten, denn in der Schule kann die lerntherapeutische Förderung ALLE Kinder auf kurzem Weg erreichen, die Mühe mit dem (mathematischen) Lernen haben.  Ihren ausführlichen Bericht findest du hier im folgenden PDF. Danke Ute für deinen Einblick.

#9 BW, Sabine Walker

Sabine hat über ihre Tätigkeit an einem Gymnasium auf ihrer Website einen Beitrag geschrieben. Aufgrund ihre Tätigkeit im Rahmen des Projektes Rückenwind wurde sie jetzt von einem weiteren Gymnasium angesprochen, was sich ebenfalls über eine Kooperation freuen würde.
Aber ich lasse einfach mal Sabine sprechen, was genau ihre Aufgaben waren: „Ich konnte mit allen 7ern und 6er Klassen des Gymnasiums jeweils 6 bzw. 8 Stunden arbeiten. Mein Thema war Lernmethoden und Lernstrategien – was hindert mich am Lernen, was ist Motivation, Konzentration, was sind Lernhemmnisse, Ablenkungsreize, wie erarbeite ich eine Mindmap, was gibt es an Lerntipps für einzelne Fächer, wie und wo kann ich ABC-Liste einsetzen………..
Sabines auführlichen Bericht findest du hier auf ihrer Website. 

Anmerkung: Rückenwind vergütet die Stunden mit 20-80 Euro (Verhandlungssache mit der Schule).

#10 BW, Silke Heere-Lehmann

Silke arbeitet jetzt im zweiten Jahr mit 10 Wochenstunden als Lerntherapeutin an der Karlschule in Freiburg, einer Grund- und Werkrealschule. Sie arbeitet als Honorarkraft in den Klassenstufen 5 bis 9 meist in Kleingruppen, manchmal in Partnerarbeit, seltener auch mit einzelnen Schülerinnen und Schülern. Einen ausführlichen Einblick in ihrer Tätigkeit findest du hier. 

#11 BW Judith Heid

Ich arbeite über das Programm „Lernen mit Rückenwind“ an einer Gemeinschaftsschule 1.-10. Klasse im Landkreis Karlsruhe. Ich biete Matheförderung in den Klassen 1., 2. 4. und 5.+6. Klasse an und habe 18 Kinder. Die Förderung erfolgt in Gruppenstärken von 2-5 Kindern. Die Primarstufenkinder sehe ich 2 x in der Woche, wobei ich an einem Tag intensive Förderung in Kleingruppen von 2 Kindern für 20 min. mache, um ein neues Thema in Ruhe ansprechen zu können und individueller auf einzelne Kinder eingehen zu können.

Ein Teil der Kinder ist diagnostiziert, andere durchlaufen gerade den Prozess. Die Bezahlung erfolgt über das Land Baden-Württemberg in der Entgeltgruppe S8a TV-L. Die Schule hat mir für das folgende Schuljahr eine Pädagogische Assistenz Inklusion angeboten.

Die Rückmeldung der Kinder und der Lehrer ist sehr positiv. Alle kommen gerne in meine Förderstunden und die Lehrer spiegeln mir wieder, dass die Kinder strahlend aus den Stunden kommen und Fortschritte machen. Es finden auch immer wieder kleine Rücksprachen mit den Lehrern statt, die den direkten Austausch schätzen.

Es herrscht eine große Dankbarkeit der Lehrer, weil ihnen bewusst ist, dass sie einigen Kindern in den großen Klassenstärken nicht gerecht werden können und die Kinder langsamer lernen, als der Klassenstoff voranschreitet.

Die Bezahlung entspricht jetzt natürlich noch nicht den Stundensätzen einer privaten Lernförderung. Trotzdem bin ich froh, hier Berufserfahrung sammeln zu können und so viele unterschiedliche Kinder zu erleben.

#12 BW, anonym

Ein weiteres Beispiel aus BW, anonymisiert. Der Lerntherapeut ist beim Land BW angestellt (als VKL Sprachförderung). VKL steht für Vorbereitungsklasse und unterstützt Schüler, die Deutsch als Zweitsprache lernen. Lerntherapeutische Förderung kann offiziell erst dann angeboten werden, wenn die Sprachinhalte der Zweitsprachlernen abgedeckt sind. Es steht und fällt damit mit der individuellen Umsetzung in der Schule.

*angestellt als VKL Kraft im Bereich Grundschule (2 ukrainische Kinder Klasse 1/Zweitspracherwerb),
*jedoch meist tätig im Bereich Förderstunden in Absprach mit der jeweilig zuständigen Lehrkraft,
*Klasse 1-4,
*Einzelförderung und eine Rechtschreibgruppe mit 5 Kindern (4.Klasse)
*tätig mit 9 Wochenstunden
*häufige Lehrerberatung

#13 BW Anne Weselek 

Anne hat Lerncoaching an einer Schule in Heidelberg etabliert, wie es dazu kam und wie es sich entwickelt hat, hat sie hier beschrieben. Ihre Unterstützung ist in zwei Bereiche unterteilt, einmal die Prävention von Klassen oder Gruppen und die Hilfe bei Lernschwierigkeiten im Einzeltraining.

#14 NRW, Birgit Mersmann

Folgenden Text hat mir Lerntherapeutin Birgit zukommen lassen. Es ist eines der Praxisbeispiele von Lerntherapie in Schule, was aufzeigt, dass auch nach der Grundschule eine individuelle lerntherapeutische Förderung sehr hilfreich ist.

„Insgesamt fördere ich 11 Kinder in der Schule, verteilt auf die Klassen 2-7; wobei nur 1 Kind der weiterführenden Schule dabei ist. Der Rest sind Grundschulkinder. In enger Absprache mit den Lehrern darf ich sie am Vormittag aus dem Unterricht nehmen. Hauptsächlich läuft die Finanzierung über das Jugendamt, es sind aber auch 4 Privatzahler dabei. Bei 3 Schulen ging es über den kleinen Dienstweg, also nur in Absprache mit der Schulleitung. Bei 1 Schule musste ich mir die Genehmigung der Stadt einholen, dass ich die Räumlichkeiten der Schule nutzen kann. War aber auch kein großes Problem und ich wurde dabei von den Eltern unterstützt. Miete muss ich dafür nicht zahlen.

Vorteile: Enger Kontakt und Austausch mit den Lehrkräften; keine Nachmittagstermine für die Kinder, ich stehe als Ansprechpartner für die Lehrer der Schule in den Pausen zur Verfügung, ich kann die Kinder auch mal in ihrem Schulalltag beobachten, ich kann im Einzelsetting arbeiten

Nachteile: Ich muss alles Material immer mitbringen, die Raumplanung klappt nicht in allen Schulen immer optimal, wenn Eltern nicht absagen, fährt man schon mal umsonst zur Schule (muss dann aber bezahlt werden), kaum Austausch mit den Eltern, mehr Geräuschpegel als in der Praxis

#15 NRW, Hildegard Eich

Hildegard Eich hat einen Blogartikel aus dem Jahr 2017 aktualisiert und Möglichkeiten, aber auch Grenzen von Lerntherapie in Schule auf ihrer Website näher beschrieben.
Hildegard zeigt auf, wie wichtig eine präventive Förderung in der Schule ist und dass von lerntherapeutischem Wissen alle Schüler profitieren.

#16 NRW, Kölner Arbeitskreis

Der Kölner Arbeitskreis LRS & Dyskalkulie e.V. aus NRW setzt sich für eine schulische Förderung ein. Auf den Seiten des Arbeitskreises findet man Förderkonzepte zu LRS und Dyskalkulie. Danke an den Kölner Arbeitskreis, dass er diese Blogparade mit seinem Einsatz für Lerntherapie in Schule bereichert. Weitere Informationen unter zum Verein findet ihr hier: Link zum Arbeitskreis LRS

Beispiele von schulischen Förderkonzepten vom Arbeitskreis LRS

#17 NRW, Nicole Dorner

Nicole hat ihre Erfahrungen an einer Schule auf ihrer Website geteilt. 

Sie war an zwei Ersatzschulen als Lerntherapeutin tätig und hat ganz unterschiedliche Erfahrungen im Laufe der letzten 2 Jahre gesammelt. Ihr Fazit: Es sind genug Gelder für Förderung vorhanden, es mangelt jedoch manchmal an der Bereitschaft, diese abzurufen und dies nicht nur aus organisatorischen Gründen.

#18 NRW, Michelle

Lerntherapeutin Michelle möchte ihr Beispiel gerne anonymisiert teilen.
„Danke für deine Aktion. Es wäre großartig, wenn es mehr Möglichkeiten gäbe Förderungen in Schulen zu ermöglichen, um so mehr Schülern die Möglichkeit einer qualifizierten Förderung zu geben und um aufkommenden Schwierigkeiten frühzeitig entgegenzuwirken.
Durch einen sehr engagierten Schulleiter hatte ich die Möglichkeit eine Gruppenförderung an einer Realschule in NRW durchzuführen. Mit bis zu 5 Schülern der 6. und 7. Klasse habe ich ein Lese- und Grundlagentraining durchgeführt. Dieses wurde über das Projekt „Ankommen nach Corona“ finanziert. Derzeit hoffen wir, dass die Mittel auch 2023 wieder zur Verfügung gestellt werden.“

#19 NRW Ilse Sygusch

Als Lerntherapeutin arbeite ich an einer Düsseldorfer Grundschule festangestellt.
Meine Stellenbezeichnung lautet: Sozialpädagogische Fachkraft in der Schuleingangsphase. Nach den neuen Bestimmungen darf ich in Klasse 1-4 Förderunterricht erteilen. An meiner Schule sind wir zu zweit und teilen uns die Arbeit. Meine Hauptaufgabe ist Diagnose und Durchführung der LRS- und Dyskalkulieförderung. Dabei bin ich ganz frei in der Einteilung der Gruppen, auch Einzelförderung ist möglich, meinen Stundenplan erstelle ich selber.
Ich finde, eine perfekte Stelle für Lerntherapeutinnen, die nicht in die Selbstständigkeit gehen möchten.

#20 Sachsen, Bettina Häntsch

Bettina hat ihren Beitrag in folgendem Dokument näher beschrieben. Sie arbeitet fest an einer Grundschule, fördert jeden Tag je 3 Stunden individuell Schüler. Das Arbeiten an einer Schule hat aus ihrer Sicht viele Vorteile: Da wären zum einen die persönlichen, wie Zeit für die eigenen Kinder am Nachmittag, zum anderen aber auch der direkte Kontakt und Austausch mit den Lehrkräften, die zeitnahe und unbürokratische Förderung der Kinder, ohne Umweg über das Jugendamt, sowie, damit zusammenhängend, die Förderung jedes Kindes mit Förderbedarf.

#21 Sachsen, Conny Rampoldi-Müller

Conny Rampoldi-Müller arbeitet in Nordsachsen an 4 Schulen als Lerntherapeutin. Sie ist an 3 Grundschulen und an einem Gymnasium tätig und ihr Einsatz wird über das Corona-Aufholprogramm finanziert.

Ihren ausführlichen Bericht findest du hier. 

#22 Niedersachsen, anonym

Dieses Beispiel darf ich leider nur anonymisiert veröffentlichen. Die Lerntherapeutin ist bereits seit vielen Jahren an einer Schule tätig.

„Ich bin an einer Grundschule formal als pädagogische Mitarbeiter angestellt beim Land Niedersachsen und arbeite mit 6 Stunden pro Woche lerntherapeutisch mit Kleingruppen (bis 2 Kinder derzeit) und im Einzelsetting im Bereich LRS, Dyskalkulie, Lernorganisation und Aufmerksamkeit. Diese Vormittage sind so gewinnbringend für die Schüler, die Lehrkräfte und auch für mich, da die Schüler sich vormittags oft besser fokussieren können als nach einem anstrengenden langen Schultag. Außerdem ist der Austausch mit der Schule viel niederschwelliger und beide Seiten profitieren von der Zusammenarbeit.“

#23 Niedersachsen, Barbara Lambert

Barbara arbeitet an einer integrierten Gesamtschule (IGS) in Stade. Im Januar 2022 wurde ihr über das Projekt „Startklar in die Zukunft“ des Landes Niedersachsen Lerntherapie in Schule an der IGS ermöglicht. Sie arbeitet in Kleingruppen.
Die Lerntherapie fand nicht, wie in der Praxis als Einzeltherapie, sondern als Kleingruppenförderung (max. 4 Schüler) statt. Den genauen Ablauf und ihre Erfahrungen hat Barbara hier beschrieben. 

#24 Hessen, anonym

Auch dieses Beispiel darf ich nur anonym veröffentlichen: „Ich fördere in der Grundschule Schüler in den Fächern Deutsch und Mathe, bei Bedarf führe ich auch das Marburger Konzentrationstraining durch. Manchmal gebe ich auch eine erste Einschätzung bei Verdacht auf Legasthenie und Dyskalkulie und empfehle dann weitere Anlaufstellen. Die Finanzierung läuft über eine Stiftung hier vor Ort, die sich für Schüler mit Lernschwierigkeiten einsetzt. Auf die Stifung bin ich persönlich zugegangen und habe auf die Vorteile von Lerntherapie in Schule aufmerksam gemacht. Durch die Finanzierung der Stifung kann ich so schon einige Jahre an einer Schule lerntherapeutisch tätig sein.“

#25 Hessen, Monika Weigand

Monika Weigand ist Klinische Linguistin und Germanistin M.A. in eigener Praxis seit 2007. Seit 2009 ist ihre Praxis für Lerntherapie ein anerkannter Freier Träger der Stadt Frankfurt im Bereich Lernstörungen nach §35a SGB VIII.
Sie unterstützt einen Schüler mit einer Legasthenie und Dyskalkulie sowohl in ihrer Lerntherapiepraxis als auch einmal wöchentlich an einer IGS (integrierten Gesamtschule). Ihre Erfahrungen hat sie im folgenden Dokument zusammengefasst.

#26 Sachsen-Anhalt, Uta Benndorf

Folgenden Text habe ich von Uta erhalten: Uta ist Erzieherin und Lerntherapeutin und studiert nebenberuflich Heilpädagogik an der IU. Sie ist an ihrer Schule Multiplikatorin für sonderpädagogische Belange.
“ Ich fördere in den Klassenstufen 1 bis 4 und bin als Pädagogische Mitarbeiterin beim Landesschulamt tätig und an einer Grundschule eingesetzt. Ich mache dort Diagnostik, Einzel- und Kleingruppenförderung und Konzentrationstraining. Außerdem unterstütze ich die Lehrkräfte während des Unterrichts und kommuniziere mit Eltern und anderen Stellen, wenn es die Förderung des Kindes betrifft. Als PM übernehme ich aber auch die Betreuung von Klassen bei Unterrichtsausfall, begleite zum Schwimmunterricht und einiges mehr.

Lerntherapie ist eine super Sache und sollte mehr Beachtung an Schulen finden. Stellen sollten finanziert und die Idee der Lerntherapie sollte weiter verbreitet werden. Die Kinder und Eltern werden dankbar dafür sein.“

#27 Sachsen-Anhalt, Karin Roelofsen

Karin hat mir ihren Bericht zukommen lassen. Sie ist der Doppelrolle als Sozialarbeiterin und Lerntherapeutin an einer Sekundarschule tätig und arbeitet im Einzelsetting mit den Schülern. Ihrer Meinung nach braucht es noch viel mehr Aufklärung, was Lerntherapie überhaupt ist und wie Lerntherapeuten arbeiten. Daher freue ich mich sehr, dass wir aus Sachsen-Anhalt jetzt zwei Praxisbeispiele von Lerntherapie in Schule haben. Ihren Bericht gibt es hier.

#28 Berlin, Legasthenie-Zentrum

Folgendes findest du auf der Website des Legasthenie-Zentrums, welches mit mehreren Schulen in Berlin kooperiert: „Das Legasthenie-Zentrum Berlin kooperiert mit mehreren Berliner Schulen und bietet Lerntherapie auch direkt in der Schule an. Auf diese Weise werden die Kinder mit Legasthenie und Dyskalkulie in ihrem bekannten Lernumfeld gefördert. Ziel ist es, die Lern- und Schulmotivation wieder herzustellen, grundlegende Fähigkeiten als auch das Selbstwertgefühl zu stärken.“

Ich war selbst im Jahr 2019 in Schöneberg an einer Schule vor Ort und habe mit einer Lerntherapeutin gesprochen, um zu erfahren, wie Lerntherapie in Schule an dieser Schule umgesetzt wird. Lerntherapie in Schule wird überall etwas anders umgesetzt, aber mir zeigen die Projekte, dass vieles möglich ist und Schüler so die nötige individuelle Förderung erhalten können.

#29 Berlin, anonym

Folgendes Beispiel darf nur anonym veröffentlich werden. Ich arbeite an 2 Vormittagen in der Woche während der Unterrichtszeit in der Schule und nehme die Kinder zur Einzelförderung aus dem Unterricht raus. Es sind Kinder der Klassenstufen 3-6 (also Grundschule in Berlin). Inzwischen hat es sich gut etabliert und ich schätze den kurzen Draht zum Kollegium sehr. Eine Herausforderung ist es manchmal die Stunden auch zu halten, da sind dann Ausflüge, Jugendverkehrsschule, Schulschließung wegen Streik etc und daher biete ich oft Online Lerntherapie an, um diese Stunden wieder nachzuholen.

Es wird entweder privat oder übers Jugendamt finanziert.

Mein Wunsch: Es wäre toll, wenn es einfach offiziell erlaubt wäre, die Kinder aus dem Unterricht zu holen, oft ist dies die einzige Möglichkeit die Kinder zu erreichen!

#30 Brandenburg, Lisa Gleitsmann

Lisa arbeitet als Lerntherapeutin im Landkreis Oder-Spree (im schönen Osten Brandenburgs) und ist dort Teil eines interdisziplinären Teams unter der Leitung von Frau Volger mit Sitz in Müllrose (s.i.b. Integrationsassistenz Volger). Aktuell arbeitet sie am Vormittag an Grund- und Oberschulen und begleitet Kinder und Jugendliche aus der 3. bis zur 9. Klasse. Ihre Erfahrungen hat sie hier beschrieben.

#31 HH, Kreisel e.V. Engagement für Lerntherapie in Schule

Der KREISEL e.V. hat sich seit mehr als 10 Jahren intensiv im Bereich Inklusion und für multiprofessionelle Zusammenarbeit engagiert:

  • Die KREISELinitiative ‚Früh fördern statt spät …‘ (sitzenbleiben, draufzahlen …) in HAMBURG zeigt seit 2006 hervorragende Ergebnisse.
  • Daraus hervorgegangene bundesweite Fortbildungs- und Förderprojekte des KREISEL bestätigen diesen Weg: CELLE und Stadt/Landkreis OSNABRÜCK.
  • Mehrere KREISELtagungen, ein Informationsfilm und Veröffentlichungen zum Thema ‚Qualitativ hochwertige Lernförderung IN Schule durch Lerntherapeut_innen‘ tragen zur Verbreitung bei.
  • Ausbildung der über 500 Schulassisten_innen für das Institut für Qualitätsentwicklung Schleswig-Holstein IQSH (2016 – 2018).
  • Komplette Lerntherapie-Ausbildung für 18 Lehrkräfte des Erzbistums HAMBURG
  • Hausinterne Fortbildungen für Jugendhilfeträger und komplette Schulkollegien

Der Text ist von der Website des Kreisel entnommen, weitere Informationen, Videos und Veröffentlichungen sind hier zu finden. 

#32 Thomas Fritz, Hamburg

Thomas arbeitet an einer privaten katholischen Grundschule in einer Festanstellung. Seine Erfahrungen von Lerntherapie in Schule hat er hier geteilt. 

#33 Bayern, anonym

Ich arbeite seit über 10 Jahren als Legasthenie- und Dyskalkulietherapeutin an einer privaten Schule bei München. Die Finanzierung läuft entweder über die Eltern privat oder über das Jugendamt.
Für die Eltern und Kinder ist es ein großer Vorteil, weil sie sich zusätzliche Wege am Nachmittag sparen. Außerdem entsteht ein engerer Kontakt zu den Lehrern, so dass ich als Therapeutin schulische Probleme eher erfahre und besser einordnen und gegebenenfalls auch vermittelnd eingreifen kann. Diese Arbeitsweise erfordert einerseits ein recht hohes Maß an Flexibilität von meiner Seite, andererseits habe ich keine zusätzlichen Kosten für Raummiete oder Werbung, was ich als großen Vorteil empfinde.

#34 BW Eva Sroka

Eva arbeitet in einem Lerntherapeuten-Team an einer Gemeinschaftsschule. Ihre Erfahrungen schildert sie in einem Blogbeitrag auf ihrer Website. Individuelle Förderung wird an dieser Schule aktiv gelebt, denn Lerntherapie in Schule gibt es hier schon seit vielen Jahren.

#35 BW Susanne Seyfried

Ich habe die letzten Jahre an verschiedenen Schulen gearbeitet. Seit diesem Schuljahr bin ich über das Projekt Rückenwind (Corona-Aufholprogramm) an einer Berufsschule. Einen ersten Einblick über meine Tätigkeit findest du auf der Website der Schule. 

An der Berufsschule in der lerntherapeutischen Förderung im Schuljahr 2023/2024

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Mein Fazit nach den ersten Monaten Blogparade

Mit der Resonanz an Rückmeldungen hätte ich nie gerechnet, danke an alle, die mir geschrieben haben. Ich bin überrascht, wie viele Lerntherapeuten bereits an Schulen arbeiten.  Ich bin zwar mit sehr vielen vernetzt, aber mein Postfach ist zwischendurch fast explodiert. Leider liest man in der Öffentlichkeit kaum etwas von den vielen Positivebeispielen, es wäre schön, wenn sich das ändert. Was ich aus 4 Monaten Blogparade gelernt habe:

  • Viele Lerntherapeuten haben keine eigene Website, um ihr Beispiel aktiv selbst zu teilen
  • Einigen fehlt leider die Zeit in 4-5 Sätzen kurz über ihre Tätigkeit zu berichten (aufgrund von langen Wartelisten sind viele Lerntherapeuten am Anschlag), damit können sie sich leider nicht öffentlichkeitswirksam für Lerntherapie und Lerntherapie in Schule einzusetzen und damit unser Berufsbild bekannter machen
  • Manche Lerntherapeuten sind unsicher, ob das was sie an der Schule durchführen auch Lerntherapie ist, denn die Arbeit in der Kleingruppe ist doch ganz anders als 1:1
  • Diejenigen, die aktiv geworden sind und ihr Beispiel von LT in Schule geteilt haben, machen weiter und berichten jetzt viel öfter über ihre Tätigkeit als Lerntherapeut in der Praxis und in der Schule („Öffentlichkeitsarbeit muss nicht aufwendig sein“)
  • Der Hashtag #lerntherapieinschule auf Instagram wächst!
#lerntherapieinschule auf Instagram

Danke an alle, die meinen Aufruf der Blogparade geteilt haben.

Insbesondere danke an den Kreisel und an Jochen Klein, der in den letzten Rundbriefen meine Aktion geteilt hat und auch danke an die TU Chemnitz bzw. die Tuced, wo ich meinen Aufruf unter ehemaligen Abvolventen und Studenten teilen durfte.

Der erste Rückblick ist erst der Anfang, ich mache weiter und habe Unterstützung von vielen Lerntherapeuten, die das Thema Lerntherapie in Schule voranbringen möchten

Weitere Praxisbeispiele von Lerntherapie in Schule

Nach und nach kommen weitere Praxisbeispiele von Lerntherapie in Schule dazu – versprochen:-) schaut gerne zu einem späteren Zeitpunkt hier nochmal vorbei. Da die Beispiele mich teilweise per Audio erreicht haben, versuche ich sie zu transkribieren oder frage nach, ob ich das Audio online stellen darf. Ich plane außerdem die Beispiele in einer TaskCard vorzustellen.

Nach und nach wird hier diese Sammlung wachsen und wir können so gemeinsam auf die verschiedenen Möglichkeiten von Lerntherapie in Schule aufmerksam machen.

Bist du auch als Lerntherapeut an einer Schule tätig? Dann freue ich mich über eine Nachricht von dir oder stelle dein Beispiel von Lerntherapie in Schule in meiner Blogparade vor (du musst keinen langen Text schreiben, kommentiere gerne in den Kommentaren und fasse in 3-4 Sätzen zusammen, wie deine Arbeit an der Schule aussieht). Oder fülle folgenden Fragebogen aus.

Teile auch gerne diesen Blogbeitrag, so unterstützen wir gemeinsam das Ziel keinen Schüler mit Lernschwierigkeiten zurückzulassen.

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Ja, ich freue mich drauf

 

 

 

 

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