Aufruf zur Blogparade: Als Lerntherapeut an einer Schule arbeiten – deine Erfahrungen, Praxisbeispiele und Wünsche

Als Lerntherapeutin, aber auch Mutter einer Tochter mit Dyskalkulie setze ich mich schon seit vielen Jahren dafür ein, dass Lerntherapeuten an Schulen arbeiten können und fester Bestandteil an Schulen werden.

Susanne Seyfried, Lerntherapeutin und Lehrkraft an einer Grundschule

Ich bin seit 2018 an verschiedenen Schulen tätig, mal in der Einzelförderung, im Vertretungsunterricht, in der Beratung von Lehrkräften, aber auch regulär als Lehrkraft eingesetzt. Für Lerntherapeuten gibt es in Baden-Württemberg noch keine Möglichkeit, offiziell und langfristig an Schulen als Teil eines multiprofessionellen Teams tätig zu werden. Das muss sich ändern!

Dafür setze ich mich schon seit einigen Jahren ein und treffe dabei immer wieder auf ganz wunderbare engagierte Lerntherapeuten, die ebenfalls an Schulen arbeiten, leider oft nur projektbezogen und nicht immer fair vergütet. Die Rückmeldungen von Schulen sind aber immer sehr positiv.

Lerntherapeutisches Wissen erreicht alle Schüler

Mit meiner Blogparade möchte ich alle Lerntherapeuten ermutigen und aufrufen, Praxisbeispiele zu teilen und aufzuzeigen, was alles möglich ist, wenn wir Lerntherapeuten noch häufiger an Schulen zu finden wären.

Ich freue mich sehr, wenn du mitmachst und deine Erfahrungen, Wünsche, aber auch Ideen teilst, warum Lerntherapeuten an Schulen so wichtig sind.

Was ist eine Blogparade?

Bei einer Blogparade schreiben mehrere Blogger:innen einen Blogartikel auf ihrem eigenen Blog über ein gemeinsames Thema. Alle veröffentlichten Blogartikel werden gesammelt und verlinkt. So entsteht eine bunte Mischung von Blogartikeln zu dem Thema der Blogparade.

5 gute Gründe, um an meiner Blogparade teilzunehmen

  1. Wir können uns untereinander vernetzen
  2. Das Berufsbild Lerntherapeut und unsere Tätigkeit als Lerntherpeut werden bekannter
  3. Wir zeigen auf, wie vielfältig Lerntherapie in Schule sein kann
  4. Es entsteht eine Sammlung von unterschiedlichen Praxisbeispielen und wir können voneinander lernen
  5. Wir ermutigen andere, auch an Schulen tätig zu werden und so können noch mehr Schüler individuell gefördert werden

So nimmst du an dieser Blogparade teil:

  1. Schreibe einen Blogartikel zum Thema.
  2. Erwähne in deinem Blogartikel meine Blogparade und verlinke in deiner Einleitung hierher.
  3. Wenn du deinen Blogartikel veröffentlicht hast, dann schreibe einen Kommentar unter diesen Aufruf und verlinke deinen Blogartikel, schreibe auch gerne in den Kommentaren eine kurze Zusammenfassung, gerne auch mit Angabe des Bundeslandes oder auch der Stadt (wenn du magst)
  4. Für Social Media nutze gerne den Hashtag #lerntherapieinschule. Dann kann ich deine Beiträge sehen und teilen.

Du hast keinen Blog? Dann schicke mir eine Audio, kommentiere einfach unter diesem Blogbeitrag oder schreibe mir eine kurze E-Mail mit deinem Beispiel von Lerntherapie in Schule.  kontakt@lerntherapie-vs.de

OPTIONAL

Für Social Media kannst du den Hashtag #lerntherapieinschule verwenden.
Wenn du eine Person kennst, die auch als Lerntherapeut an einer Schule arbeitet oder arbeiten möchte, dann empfiehl meine Blogparade gerne weiter!

Ende Januar werde ich einen zusammenfassenden Blogartikel mit den bis dahin eingereichten Beispielen schreiben und alle Teilnehmer:innen verlinken. Aber auch danach geht es weiter.

Die Blogparade hat kein Ablaufdatum. 

Leitfragen für dich:

An diesen Fragen kannst du dich beim Schreiben orientieren, wenn du möchtest:

  1. Was bedeutet für dich Lerntherapie in Schule?
  2. Hast du vielleicht schon an einer Schule als Lerntherapeutin gearbeitet? Berichte gerne davon, die Schule kann auch gerne – wenn gewünscht – anonymisiert werden: Was hast du genau gemacht, wie groß war die Gruppe, was war besonders gut, was fiel dir schwer, wie war die Kommunikation mit den Lehrkräften, den Eltern? Hattest du einen eigenen Raum zur Verfügung?
  3. Hast du versucht an einer Schule zu arbeiten und es hat nicht geklappt, dann freu’ ich mich auch über deinen Beitrag und deine Wünsche, damit es zukünftig gelingen kann
  4. Wo siehst du Vorteile von Lerntherapie in Schule?
  5. Wo gibt es ggf. auch Grenzen?

Was sind deine persönlichen Erfahrungen und Ideen, damit Lerntherapeuten fester Bestandteil an Schulen werden?
Ich freue mich sehr, von deinen Erfahrungen zu lesen und in den Austausch zu kommen.

Hast du noch Fragen zur Blogparade? Dann schreibe mir gerne eine E-Mail: kontakt@lerntherapie-vs.de

Deine Susanne Seyfried

21 Comments

  • Im Rahmen des Bund-Länder-Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ konnte ich an einer Schule Lerntherapie anbieten (Baden-Württemberg)

    Bericht: „Lerntherapie in der Schule“

    Das Bund-Länder-Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ wurde für das Schuljahr 2021/2022 und 2022/2023 beschlossen. Das Land Baden-Württemberg hat daraufhin verschiedene Maßnahmen ergriffen. Ein Teil dieser Maßnahmen ist das Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“:
    „Mit dem Förderprogramm ,,Lernen mit Rückenwind“ sollen Schülerinnen und Schüler in den Schuljahren 2021/2022 und 2022/2023 dabei unterstützt werden, pandemiebedingt entstandene Lernrückstände auszugleichen und ihre sozial-emotionalen Kompetenzen zu stärken.“ (https://km-bw.de/lernen-mit-rueckenwind/)
    Die integrative Lerntherapie passt sehr gut zu den Zielsetzungen des Förderprogramms, da sie im Idealfall sowohl Lern- als auch sozial-emotionale Kompetenzen stärkt.

    Jetzt lohnt sich auf jeden Fall, Schulen anzurufen und Lerntherapie im Rahmen des Bund-und-Länder-Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ anzubieten.
    Meinen ausführlichen Bericht findet ihr bald hier in einer Zusammenfassung von Susanne Seyfried

    Erika Filp, Integrative Lerntherapeutin für LRS/Legasthenie und Dyskalkulie
    Frauenstr. 26, 72762 Reutlingen

    • Danke Erika für deinen Einblick, der zeigt, dass momentan Finanzierungsmöglichkeiten bestehen und Schulen auch offen für Lerntherapeuten sind. Freu mich, dass die Schule sogar 2 weitere Gruppen von dir begleitet haben möchte.

    • Liebe Hildegard, danke für deinen Beitrag zu Lerntherapie in Schule. Es gefällt mir, dass du das Thema auch kritisch beleuchtet hast und welche Wege noch gegangen werden müssen, damit Lerntherapie in Schule gelingen kann. Du stellst aber auch gut heraus, wie wichtig eine präventive Förderung in der Schule ist und dass von lerntherapeutischem Wissen alle Schüler profitieren.

  • Das ist ein wichtiges Thema und ich finde es toll, dass du es aufgreifst! Als Lerntherapeutin arbeite ich 15 Wochenstunden an einer Grundschule in Dresden in der Einzelförderung. Meinen Beitrag habe ich dir als Text eingereicht. Lg Bettina Häntsch

    • Hallo Bettina, danke für deinen Beitrag. Ich finde es super, dass es die Möglichkeit gibt, an deiner Schule über das Corona-Aufholprogramm als Lerntherapeutin zu arbeiten. Für die Schüler und auch die Lehrkräfte ist deine Unterstützung ein absoluter Gewinn. Danke, dass du bei der Blogparade mitmachst. Ich kenne inzwischen mehrere Lerntherapeuten, die in Sachsen an Schulen arbeiten. Diese Beispiele werden auch bald geteilt.

    • Lieben Gruß nach NRW! Eure Förderkonzepte sind absolut empfehlenswert. Ich kann nur alle Schulen, Lehrkräfte, aber auch Eltern ermutigen, hier mal einen Blick drauf zu werfen. Es gibt viele hilfreiche Tipps und den nötigen rechtlichen Hintergrund (für NRW), aber auch andere Bundesländer können von den beiden Förderkonzepten profitieren. Hier ein kleiner Auszug:

      „…of fehlt es an Koordination, Kooperation und an einem systematischen Förderansatz innerhalb der Schule. In der Regel mangelt es dabei an Ressourcen, bisweilen auch an Kenntnissen und Haltungen. So wird an einzelnen Schulen von Lehrkraft zu Lehrkraft unterschiedlich mit dem Thema LRS umgegangen, was zu Verunsicherungen der einzelnen Lehrkräfte, aber auch der Eltern von betroffenen Schülerinnen und Schülern führt. Es liegt auf der Hand, dass die Förderung der Betroffenen dann umso besser gelingt, wenn eine Schule ein umfassendes Förderkonzept hat.“

      Genau diese Anregungen und Tipps finden sich hier. Danke an den Arbeitskreis LRS für euren Beitrag zu meiner Blogparade.
      Lieben Gruß Susanne Seyfried

  • Liebe Susanne,
    danke für deine Aktion. Es wäre großartig, wenn es mehr Möglichkeiten gäbe Förderungen in Schulen zu ermöglichen, um so mehr Schülern die Möglichkeit einer qualifizierten Förderung zu geben und um aufkommenden Schwierigkeiten frühzeitig entgegenzuwirken.
    Durch einen sehr engagierten Schulleiter hatte ich die Möglichkeit eine Gruppenförderung an einer Realschule in NRW durchzuführen. Mit bis zu 5 Schülern der 6. und 7. Klasse habe ich ein Lese- und Grundlagentraining durchgeführt. Dieses wurde über das Projekt „Ankommen nach Corona“ finanziert. Derzeit hoffen wir, dass die Mittel auch 2023 wieder zur Verfügung gestellt werden.

    • das klingt super Michelle, das freut mich. Danke für das Teilen deines Beispiels. Oft hört man nur von einer Förderung in der Grundschule. Schön, dass es auch bei älteren Schlern die Möglichkeit gibt und danke für deinen Einsatz für Lerntherapie in Schule.

  • Folgende Nachricht kam heute von Birgit Mersmann, Lerntherapeutin aus Bonn:

    Insgesamt fördere ich 11 Kinder in der Schule, verteilt auf die Klassen 2-7; wobei nur 1 Kind der weiterführenden Schule dabei ist. Der Rest sind Grundschulkinder. In enger Absprache mit den Lehrern darf ich sie am Vormittag aus dem Unterricht nehmen. Hauptsächlich läuft die Finanzierung über das Jugendamt, es sind aber auch 4 Privatzahler dabei. Bei 3 Schulen ging es über den kleinen Dienstweg, also nur in Absprache mit der Schulleitung. Bei 1 Schule musste ich mir die Genehmigung der Stadt einholen, dass ich die Räumlichkeiten der Schule nutzen kann. War aber auch kein großes Problem und ich wurde dabei von den Eltern unterstützt. Miete muss ich dafür nicht zahlen.

    Vorteile: Enger Kontakt und Austausch mit den Lehrkräften; keine Nachmittagstermine für die Kinder, ich stehe als Ansprechpartner für die Lehrer der Schule in den Pausen zur Verfügung, ich kann die Kinder auch mal in ihrem Schulalltag beobachten, ich kann im Einzelsetting arbeiten

    Nachteile: Ich muss alles Material immer mitbringen, die Raumplanung klappt nicht in allen Schulen immer optimal, wenn Eltern nicht absagen, fährt man schon mal umsonst zur Schule (muss dann aber bezahlt werden), kaum Austausch mit den Eltern, mehr Geräuschpegel als in der Praxis

    Liebe Grüße aus Bonn

    Birgit Mersmann

  • Liebe Susanne,
    ich setze mich seit Jahren für Lerntherapie in Schule ein. Unterschiedliche Projekte, Verträge ermöglichten mir in den Schule als Lerntherapeutin tätig zu sein. Momentan arbeite ich an einer Berufsschule und unterstütze Schüler mit Leistungs-und Prüfungsängsten sowie schulischen Schwierigkeiten.

    Hier der Link zu einem Artikel aus dem Hamburger Abendblatt:
    https://www.abendblatt.de/region/pinneberg/article235354811/Sie-rettet-Kinder-die-Angst-und-Schulschwaechen-haben.html?fbclid=IwAR0G3qzE5Mhpp84KIUF-6lydW_2jb4IYJzJgsXArCEdNSFI40Och_Ii6lZw

    Lerntherapie in Schule – Ein absolutes Muss!
    Danke für deine Blog-Parade!
    Herzliche Grüße
    Jeannine Hohmann

  • Liebe Susanne,
    vielen Dank, dass du diesen Blog ins Leben gerufen hast!
    Lerntherapie in der Schule bietet ALLEN lernschwachen Kindern Zugang zu lerntherapeutischer Förderung. Auch den Kindern, die den Weg in die Lerntherapiepraxen sonst nicht finden. Bisher gibt es aber nur wenige Schulen, die mit LerntherapeutInnen zusammenarbeiten. Die Beiträge in deinem Blog sind wichtig dafür, dass sich Eltern, Lehrer, Interessierte über verschiedene Möglichkeiten der Lerntherapie in der Schule informieren können. Hier kommt mein Beitrag über die Arbeit an einer Grundschule. Dort fördere ich Kinder, die große Mühe in Mathe haben. Ich habe ihn als Textdatei geschickt und er ist bald hier in dem Blog zu finden.
    Herzliche Grüße aus Heidelberg!

    • Danke für deinen Beitrag. Ich schreibe bald die Zusammenfassung und freue mich, dass du deine Erfahrungen hier geteilt hast.

  • Liebe Susanne,

    vielen Dank, dass du diese Aktion gestartet hast! Es freut mich sehr zu lesen, dass immer mehr Lerntherapeut:innen den Weg in die Schule finden und dort tätig sind.
    Ich selbst arbeite seit einigen Jahren an zwei Schulen – Die Idee entstand damals aus der Notwendigkeit heraus, für die Familien eine einfache Lösung für die Organisation des wöchentlichen Termins zur Legasthenie- oder Dyskalkulie-Therapie zu finden. Die Erfahrung zeigt, dass Lerntherapie in der Schule viele Vorteile mit sich bringt, und davon können nicht nur die Familien und ihre Kinder profitieren, sondern auch die Lehrkräfte und die Lerntherapeut:innen.

    Unter https://marta-terron.de/aktuelles/ ist mein vollständiger Bericht zu diesem Thema zu lesen.

    • Liebe Marta, vielen lieben Dank für deinen Beitrag, um Lerntherapie in Schule bekannter zu machen. Er macht einfach Mut. Lieben Dank. Susanne

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