LRS und Rechenschwäche betreffen viele Kinder – und oft bleiben Fragen offen: Wie entstehen sie, wie häufig kommen sie vor und wie können Kinder bestmöglich unterstützt werden? Hier setzt die Psychoedukation an: Sie macht Lernstörungen verständlich, reduziert Frust und Schuldgefühle und zeigt konkrete Wege auf, wie Kinder, Eltern und Lehrkräfte damit umgehen können.
Die Lerntherapie erscheint ebenfalls oft komplex. Fragen wie Was genau ist Lerntherapie? Wie erkläre ich es kindgerecht? Was hat Psychoedukation damit zu tun? sind dann ganz normal. Für Kinder ist es besonders wichtig, dass Lerntherapie verständlich und erlebbar wird.
In diesem Blogbeitrag erfährst du, warum Visualisierung so wirksam ist, welche wichtige Rolle Psychoedukation spielt und wie die Entdeckerkiste Kinder, Eltern und Fachkräfte als roter Faden über die gesamte Lerntherapie begleitet. Die Entdeckerkiste verbindet Wissen, Visualisierung und schafft Vertrauen und Hoffnung bei Lernstörungen..
Warum Visualisierung wirkt
Griepenburg und Schuchardt betonen, dass zur wirkungsvollen Vermittlung von Inhalten Geschichten und Visualisierungen unterstützen können. Sie fördern die Aufmerksamkeit und stärken das kindliche Verständnis..
Die Kognitionspsychologie liefert dafür eine starke Grundlage: Nach der Dual-Coding-Theorie werden visuelle und verbale Informationen über zwei separate Kanäle gespeichert. Werden Bilder und Worte kombiniert, bleiben sie besser im Gedächtnis. Visualisierung entlastet das Arbeitsgedächtnis, indem sie komplexe Informationen übersichtlich darstellt und so das Verstehen erleichtert.
Bilder wirken nicht nur kognitiv, sondern auch emotional: Sie können Frust reduzieren, den Leistungsdruck mindern und so das Selbstvertrauen der Kinder stärken. Wenn Lernfortschritte durch Symbole sichtbar gemacht werden, wächst die Motivation, weil Kinder ihren Erfolg spüren und erkennen, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Außerdem schaffen Bilder eine gemeinsame Sprache, mit der Eltern und Lehrkräfte besser nachvollziehen können, was in der Lerntherapie passiert.
Was bedeutet Psychoedukation bei Lernstörungen?
Wenn wir von Psychoedukation sprechen, klingt der Begriff erst einmal ziemlich abstrakt. Im Kern geht es aber um etwas ganz Einfaches: Wissen und Verständnis schaffen, damit Kinder, Eltern und Lehrkräfte Lernstörungen besser einordnen können und handlungsfähig werden.
Die Forschung (u. a. Griepenburg & Schuchardt, 2019) zeigt, dass Psychoedukation zwei große Ziele verfolgt:
- Wissen vermitteln – Was steckt hinter einer Lernstörung? Welche Ursachen und Einflussfaktoren gibt es? Welche Hilfen sind möglich?
- Umgang erleichtern – Wie kann ich mit den Herausforderungen im Alltag umgehen? Wie kann ich Hoffnung vermitteln.
Psychoedukation Psychoedukation versteht sich als fortlaufender Prozess: Sie stärkt Kinder, Eltern und Lehrkräfte immer wieder, gibt Orientierung und eröffnet neue Handlungsmöglichkeiten.
Welche Materialien für die Psychoedukation gibt es?
Es ist gar nicht so leicht passende Materialien für die Psychoedukation bei Lernstörungen zu finden. Einige der Materialien sind speziell für die ersten Gespräche konzipiert, wie der von Griepenburg und Schuchardt entwickelte Tischaufsteller. Dieser stellt anschaulich dar, was Legasthenie und Dyskalkulie sind, wie häufig sie vorkommen, welche Komorbiditäten und Ursachen es gibt und zeigt auch Unterstützungsmöglichkeiten auf (z. B. Lerntherapie). Der Tischaufsteller dient in erster Linie der Information und Aufklärung zu Beginn der Lerntherapie bei einem Erstgespräch.
Daneben gibt es weitere psychoedukative Materialien wie Videos oder Mutmachbücher, in denen die Hauptfiguren selbst Lernschwierigkeiten wie LRS oder Dyskalkulie haben. Diese Medien vermitteln Wissen und emotionalen Halt, bieten aber selten eine langfristige Begleitung während der gesamten Lerntherapie.
Im Gegensatz dazu verfolgt die Entdeckerkiste einen anderen Ansatz, den ich im folgenden Abschnitt genauer erkläre.
Entdeckerkiste in der Praxis – psychoedukativ über den gesamten Lernprozess hinweg
Die Entdeckerkiste begleitet Kinder und Eltern über den gesamten Lernprozess hinweg und wird so zu einem kontinuierlichen psychoedukativen Werkzeug. Sie macht Lernfortschritte sichtbar, fördert Gespräch und Reflexion und vermittelt mit kindgerechten Symbolen und Sketchnotes (in der digitalen Variante) Hoffnung. Die Entdeckerkiste kann vielfältig eingesetzt werden:
1. In der Förderung mit Kindern
- Verstehen statt verzweifeln: Mit der Leiter wird deutlich: „Ich muss nicht alles auf einmal können. Jeder kleine Schritt zählt.“ Das nimmt Druck und stärkt das Durchhaltevermögen.
- Stärken sichtbar machen: Die Taschenlampe erinnert daran: „Auch wenn etwas schwer ist, habe ich Talente und Ressourcen, die leuchten.“ Kinder erleben, dass sie mehr sind als ihre Lernstörung.
- Freude am Fortschritt: Mit der Luftschlange feiern Kinder kleine Teilerfolge. Statt Misserfolge zu fokussieren lernen sie, jeden Fortschritt als Grund zum Stolz zu sehen.
Das Besondere: Diese Symbole werden über Wochen und Monate hinweg immer wieder aufgegriffen. So entwickeln Kinder ein stabiles, positives Bild vom eigenen Lernen, das langfristig stärkt.
2. In Gesprächen mit Eltern
Die Entdeckerkiste schafft eine gemeinsame Sprache, um Lernprozesse greifbar zu machen. Statt abstrakte Diagnosen oder Förderpläne zu erklären, werden leicht verständliche Symbole eingesetzt.
In der Arbeit mit Eltern erfahre ich immer wieder, dass dadurch viel besser nachvollziehbar wird, was Lerntherapie bedeutet und warum es so wichtig ist, zuerst an den Grundlagen zu arbeiten – und nicht nur am aktuellen Schulstoff.
3. In der Zusammenarbeit mit Lehrkräften
Lehrkräfte gewinnen durch die Entdeckerkiste ein tieferes Verständnis für Lernstörungen. Sie verdeutlicht, was Lerntherapie bedeutet und warum ein Kind beim Lernen längere Zeit benötigt oder einen Nachteilsausgleich erhält. Die Symbole machen Lernprozesse sichtbar und unterstützen zudem Gespräche mit Schülern im Unterricht.
Symbole wie der Radiergummi oder die Taschenlampe lassen sich im Unterricht auch nutzen – zum Beispiel, um eine positive Fehlerkultur zu fördern oder um die Stärken von Kindern in den Fokus zu rücken.
So kannst du Schüler stärken und begleiten
Die Entdeckerkiste ist mehr als nur ein Visualisierungstool– sie ist eine hilfreich Unterstützung, um, Lerntherapie kindgerecht, transparent und motivierend zu gestalten. Sie begleitet den gesamten Therapieprozess und schafft eine gemeinsame Sprache zwischen Kindern, Eltern und Fachkräften.
Wenn du deine Lerntherapie bereichern möchtest und einen roten Faden für eine kindgerechte Erklärung und Begleitung in der Lerntherapie suchst, ist die Entdeckerkiste genau das richtige Tool. Es kann ganz leicht in deine therapeutische Arbeit integriert werden – ein Gewinn für dich, deine Schüler und Familien, die du begleitest.
(Hinweis: die Entdeckerkiste wird gerade überarbeitet und bekommt viele neue Materialien hinzu. Bis zum 1.9. kannst du sie noch zum alten Preis von 9,99 Euro kaufen und bekommst die Ergänzungen automatisch dazu, danach steigt der Preis).