„Eigentlich klappt das Lesenlernen ganz gut. Mein Kind hat nur Schwierigkeiten in der Rechtschreibung.“

Genau diese Worte höre ich in meinen Beratungen sehr häufig. Oft ist das jedoch eine subjektive Einschätzung, denn welche Kompetenzen beim Lesen nicht so gut ausgeprägt sind, ist oft nicht klar. Hat der Schüler Schwierigkeiten mit den Buchstaben-Laut-Verbindungen, können Silben erlesen werden, oder hängt es möglicherweise an der Lesegenauigkeit oder am Leseverständnis?

Für Lehrkräfte, insbesondere in großen Klassen, ist es oft gar nicht so leicht, die Lesekompetenz aller Schüler im Blick zu haben.

Lehrereinschätzungen und Auswirkungen auf die Leseförderung

Eine Studie der Uni Wien (aus dem Jahr 2010 von Schabmann und Schmidt) zeigt auf, dass Ende der vierten Klasse 50 % der Lehrkräfte die Leseleistung ihrer leseschwachen Schüler als gut oder sehr gut einschätzen.

Die Anzahl, der Schüler, die im Bereich Lesen eine Förderung benötigen, ist allerdings viel höher. Laut dieser Studie erhalten zu wenige Schüler eine Förderung, die eine benötigen. Denn in der Regel sind es die Lehrkräfte, die die Schüler auswählen, die getestet oder gefördert werden sollten. Genau diese schätzen die Schüler oft zu gut ein. Es ist daher unabdingbar, diese Lesekompetenzen der Schüler genauer unter die Lupe zu nehmen.  um dann weitere Fördermaßnahmen passgenau in die Wege zu leiten.

Warum Basiskompetenzen die Basis fürs Lesenlernen sind

In einem der letzten Netzwerktreffen hatten wir Diplom-Pädagogin Claudia Scherling zu Gast. Sie ist Verlegerin und Herausgeberin der Lesikus®-Programme und hat den Leo-Lesetest mitentwickelt.

Sie berichtet von überraschenden Ergebnissen bei der Normierung des Leo-Lesetests, denn viele Schüler in der 5. und 6. Klasse haben Schwierigkeiten mit Buchstaben-Laut-Verbindungen, Umlauten, Zwielauten und seltenen Lauten. Das sind in der Regel Kompetenzen, die in der weiterführenden Schule vorausgesetzt werden.

Claudia Scherling im Gespräch mit Susanne Seyfried

Wenn die grundlegenden Lesefertigkeiten und die Lesetechnik, nicht ausreichend automatisiert sind, ist das Lesen anstrengend, fehleranfällig und auch langsam. Das führt dazu, dass im Gehirn nicht genügend Kapazitäten für das Verstehen des Inhalts zur Verfügung stehen. Nur, wenn die Grundlagen sitzen, ist ein schnelles, sicheres und auch flüssiges Lesen möglich.

Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, auch in der Sekundarstufe verstärkt auf Förderung zu setzen. Sinnvollerweise sollte dies auf einer Ebene sein, wo der Schüler Schwierigkeiten hat. Das bedeutet, dass auch in der Sekundarstufe ein Üben an den Basiskompetenzen (Buchstabe-Laut-Verbindungen/Silbengliederung) von großer Bedeutung ist.

Basisfertigkeiten – Was ist das genau?

überarbeite ich gerade – einen Moment noch Geduld:-)

Welche Möglichkeiten gibt es, die Basisfertigkeiten zu testen?

  • informell
  • Tedel
  • Leo-Lesetest

überarbeite ich gerade….

Teilfertigkeiten, die fürs genaue, flüssige Lesen benötigt werden

Folgende Teilfertigkeiten, die fürs Lesenlernen wichtig sind, sind relevant

  • Buchstaben-Laut-Verbindungen (Lesesicherheits- und Buchstaben-Erkennungsgeschwindigkeit)
  • Lesegenauigkeit/Lesesicherheit (Silbenlänge, ein-/mehrsilbig, ohne/mit Mitlauthäufungen)
  • Gliederung der Wörter in Sprechsilben

Die Bedeutung der genauen Überprüfung der Basiskompetenzen ist nicht zu unterschätzen. Nur wenn klar ist, auf welchem Level beim Lesenlernen das Kind steht, kann eine passende Förderung in die Wege geleitet werden.

Einfach mehr lesen zu üben ohne Konzept, das nicht evaluiert ist, ist wenig zielführend

Verpasse keine Informationen mehr und bekomme wöchentlich Tipps in dein Postfach

Ja, ich freue mich drauf

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert