Ich stelle dir hier 5 einfache Tipps vor, um spielerisch das Einmaleins zu üben. Du brauchst nur gute Laune, ein wenig Kreide und Dinge, die du in der Natur findest, wie Stöcke, Kastanien oder Steine.

Ist das Einmaleins für euch auch so mühsam und es geht kaum voran? Glaubst du, es muss immer ein Arbeitsblatt sein? Oder gibt es auch andere kreative Wege das Einmaleins zu vertiefen und neu zu entdecken? Nutze die Möglichkeit und gehe einfach raus in die Natur, um so das Einmaleins spielerisch zu lernen.

Rechnen lernen geht auch ohne ein Arbeitsblatt

Deine Vorbereitung – wenig Material, viel gute Laune

Mir ist es wichtig mit möglichst wenig Material auszukommen, um gleich loslegen zu können. Denn viel Material findet man in der Natur, z.B. Stöcke bzw. kleine Äste, Tannenzapfen oder je nach Jahreszeit Kastanien. Aber auch mit Steinen oder Alltagsmaterialien wie Nudeln, Büroklammern, Legosteinen kann man rechnen und manchmal reicht einfach ein bisschen Phantasie und los geht’s.

Tipp 1: Deine Hausnummer lädt zum Knobeln ein

Es gibt so viel Mathematik zu entdecken, wenn wir offen sind und auf Entdeckungstour gehen.

Fangen wir doch einfach mal vor unserem Haus oder unserer Wohnung an. Welche Hausnummer hast du? Welche Zahl kommt davor oder danach.

Ich habe die Hausnummer 47, aber warum hat unser Nachbar direkt neben uns die 49, wo ist die Zahl 48? Kommt 48 nicht nach der 47? Geh einfach mal in der Nachbarschaft auf Entdeckungsreise und sprich mit deinem Kind über gerade und ungerade Zahlen. Möchtest du das Zählen mit deinem Kind vertiefen, dann schau gerne in meinen Blogpost Zählen rein.

Ist deine Hausnummer vielleicht sogar eine Ergebniszahl einer Einmaleins Aufgabe?

Hausnummern laden aktiv zum Entdecken ein

Vielleicht hast du die Hausnummer 15. Dann fällt euch sicherlich sofort die Einmaleins-Aufgabe 3×5 ein. Meine Hausnummer 47 eignet sich für die Malreihen nicht, aber was brauche ich, damit ich eine Ergebniszahl erhalte? Oder gibt es eine Einmaleins-Aufgabe mit Rest, z.B. 9×5 Rest 2? Probiert es einfach mal aus und ihr werdet überrascht sein, wie wunderbar sich das 1×1 spielerisch und nur anhand von Hausnummern in der Nachbarschaft entdecken lässt. Das Einmaleins wird so ganz nebenbei gelernt.

Hier geht’s zum meinem Material bei Eduki, die nächsten Tage findest du dort auch Übungen, die du in den Unterricht oder in deinen Alltag integrieren kannst.

Bald verfügbar auf Eduki

Tipp 2: Wie du in der Natur das Einmaleins entdecken lernst

Kinder lieben es in der Natur zu spielen, Gegenstände zu entdecken, zu ertasten oder auch Aufgaben aus den Materialien zu legen.  In unserem Garten haben wir diese Tulpen entdeckt und sofort an eine 1×1 Aufgabe gedacht. Vielleicht entdeckt dein Kind hier die Aufgabe 2×4 oder alternativ die Plusaufgabe 4+4.

In der Natur entdecke ich Einmaleins-Aufgaben

Beim Sprechen über das, was ich in der Natur entdecke, erkläre ich meinem Kind auch den Zusammenhang zwischen der Addition (plus) und der Multiplikation (mal). Denn egal, ob ich sage ich habe 4+4 Tulpen oder 2×4 Tulpen, es ist beides richtig.

Die Menge der Tulpen erkenne ich gut auf einen Blick, aus der abstrakten Aufgabe 2×4 ist etwas Praxisnahes geworden. Ich kann die Aufgabe sehen und damit gedanklich experimentieren. Ich kann die Tulpen zwischen einer Anzahl von Kindern aufteilen, wie viele bekommt dann jeder, bleibt ein Rest? Damit habe ich dann auch die direkte Verknüpfung zwischen Multiplikation und Division.

Tipp 3: Wenn aus Stöcken eine Entdeckungsreise zum Einmaleins üben wird

Mit Stöcken das Einmaleins entdecken? Es ist so simpel und doch so wunderbar, denn Stöcke habe ich fast überall verfügbar.

Einmaleins mit Stöcken : spielerisches Üben

Mit Stöcken bzw.  kleinen Ästen oder Tannenzapfen können die Mengen sehr schön gelegt und verändert werden. Hier können die Kinder die Division auch aktiv erleben, indem die Stöcke unter den Kindern verteilt werden (die Tulpen lassen wir lieber nur gedanklich aufteilen, die sind so wunderschön, dass wir sie gerne weiterhin im Garten haben möchten:-)

Es wird nicht langweilig, denn ich kann die Stöcke oder Tannenzapfen immer wieder neu verteilen, neu legen und ausprobieren, welche 1×1 Aufgabe sich hinter einer bestimmten Menge verbirgt. Ich höre von Eltern immer wieder wie genial die einfachen Dinge wie Stöcke oder Steine sind, sie regen an das 1×1 spielerisch zu lernen und das auch noch kostenlos. Du brauchst kein neues Lernheft, keine Arbeitsblätter und kein Mathebuch.

Wenn du noch mehr Anregungen suchst, wie du Stöcke als Spielmaterial nutzen kannst, dann empfehle ich dir den Blogpost von „Mama macht Abenteuer“: So setzt du Stöcke als Spielmaterial ein: 20 einfache Ideen.  Mikado spielen wir z.B. mit Stöcken auch unheimlich gerne, oft auch als Aufwärmübung, bevor es an die 1×1 Aufgaben geht.

Tipp 4: Wenn das Hochhaus nebenan auf einmal zur Matheaufgabe wird

Diese Idee ist uns an einem Tag beim Fahrradfahren gekommen, das 1×1 kann man nicht nur in der Natur finden, 1×1 Aufgaben gibt es  überall, wenn man nur genau hinschaut z.B. bei Gebäuden, Schildern oder an einer Ampel. Mit ein wenig Phantasie und ´Kreativität kann die Welt mit der Mathebrille entdeckt werden.

Kann ich an dieser Hausfassade auch das Einmaleins entdecken?

Spannend ist es zu fragen, welche Aufgabe siehst du und welche sehe ich?

Bei diesem Hochhaus gibt es ganz verschiedene Ideen.  An diesem Tag war unser Schwerpunkt bei Multiplikationsaufgaben, wir waren mit dem Rad unterwegs und hielten spontan an.

Mein erster Gedanke war, das ist die 2er-Reihe, die Aufgabe 9×2 Fenster kam mir in den Sinn. Meine Tochter hingegen sah 9×3, da die Fenster auf der rechten Seite geteilt waren. Es gibt kein richtig oder falsch, sondern nur eine Reise ins 1×1.

Tipp 5: Das Einmaleins hüpfend üben 

Das alt bekannte Hüpfspiel, Himmel und Hölle lässt sich super umwandeln.  Ihr braucht dafür nur Kreide und einen kleinen Stein.

Sucht euch  eine 1×1 Reihe aus, die du mit deinem Kind gerne hüpfend erarbeiten möchtest, bei fortgeschrittenen Rechnern nehme ich gerne gemischte 1×1-Reihen. Wir haben uns hier die 6er-Reihe ausgesucht und um es schwerer zu machen, eine Ergebniszahl genommen, die nicht in die Reihe passt. Als Erstes galt es herauszufinden, welche Reihe der Spielleiter aufgemalt hat und welche Ergebniszahl nicht in die Reihe passt.  Danach geht es auch schon los.

Ein Kind beginnt und wirft den Stein auf eins der Felder, z.B. auf die Zahl 18. Jetzt überlegt es sich schnell eine passende Aufgabe dazu (z.B. 3×6) und hüpft dann die Felder ab bis zum Ende und sammelt auf dem Rückweg seinen Stein wieder ein (Achtung hier ist Balance gefragt, da das Feld mit dem Stein nicht berührt werden darf). Für die richtige 1×1 Aufgabe bekommt das Kind einen Punkt, nun ist der nächste an der Reihe. Nutz die Möglichkeit und sprecht über eure Entdeckungen. In unserem Beispiel ist uns aufgefallen, dass die 36, die neben der 18 steht, genau das Doppelte ist, genauso wie weiter unten die 48 das Doppelte von der 24 ist.

Das Einmaleins in Bewegung lernen

Viel Spaß beim Ausprobieren.

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Ja, ich freue mich drauf

 

 

7 Comments

  • Eine wunderbare Idee, Lernen mit Anschauung, sinnlichem Erleben, Bewegung und ganz viel Spaß zu verbinden! Dass auch das lernende Kind sellbst zum „Lehrer“ werden kann, wird die Dynamik noch verstärken. Toll! Und vielen Dank für’s Teilen!

    • Vielen Dank für die tolle Rückmeldung Susa Karnick! Es ist mal ein anderer Blick auf das 1×1 und man erkennt, dass das 1×1 im Prinzip überall um uns herum ist, wenn man genau hinschaut.

  • Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Es tut wirklich gut mal in die Natur zu gehen. Das sollte man am besten auch regelmäßig tun. Der Gesundheit ist das sehr zuträglich.
    Mit besten Grüßen
    Nina

    • Vielen lieben Dank für’s Feedback, Nina! Genau so sehe ich das auch. So kann man beides verbinden und das ist einfach super!

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