Sicherlich kennst du das auch: Dein Kind hat überhaupt kein Mengenverständnis und schafft es nicht, von der Menge zur Zahl zu kommen. Es rechnet jede Aufgabe immer wieder neu und zählt sie dabei an den Fingern ab.
Viele Kinder mit einer Rechenschwäche oder Dyskalkulie kämpfen mit diesem Problem. Aber keine Sorge – es gibt effektive Wege, um deinem Kind zu helfen! In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du spielerisch und mit einfachen Alltagsgegenständen das Mengenverständnis deines Kindes fördern kannst. Du wirst sehen: Der Weg von der Menge zur Zahl kann spannend und leicht sein! Du erfährst hier:
- Warum Mengenbilder so wichtig sind
- bekommst praktische Übungen für zu Hause
- kreative Ideen, wie du mit Alltagsgegenständen das Mengenverständnis fördern kannst
- Ein kostenloses Mengenbilder-Memory zum Download
Warum Mengenbilder entscheidend sind
Aber wozu benötige ich überhaupt Mengenbilder? Hier sind ein paar wichtige Gründe:
- Sie helfen bei der strukturierten Anzahlerfassung,
- helfen beim Aufbau von inneren Bildern
- und unterstützen dein Kind bei der Entwicklung von nicht-zählenden Rechenstrategien
„Je besser ein Kind die gruppenweise Anzahlbestimmung beherrscht, desto leichter, schneller und sicherer kann es später rechnen“ (Wittmann & Müller, 2009)
Anzahlen, die unstrukturiert präsentiert werden, kann man schlecht auf einen Blick erfassen. Bis zur Zahl 4 oder auch 5 mag das noch ganz gut klappen. Größere Mengen lassen sich hingegen unstrukturiert nur schwer erfassen. Probiere es gerne mal aus.
Nehme ich hingegen strukturierte Mengenbilder, die die Zehnerstruktur unseres Zahlensystems darstellen, kann ich auch größere Mengen auf einen Blick erkennen.
Im Bild links siehst du die unstrukturierte Menge der Bonbons und rechts die strukturierte Menge.
Alltagsgegenstände für das Mengenverständnis nutzen
Alltagsgegenstände sind ideale Helfer, um das Mengenverständnis deines Kindes spielerisch zu fördern. Steine, die man beim Spaziergang entdeckt, Stifte, Lego oder Spielzeugautos – all diese Dinge lassen sich wunderbar einsetzen, um Mengen darzustellen und zu üben.
Sei kreativ und integriere das Mengentraining in alltägliche Situationen. So kann dein Kind auf natürliche Weise den Zusammenhang zwischen Menge und Zahl verstehen.
Für Übungen mit Mengenbildern (auch Blitzblickübungen genannt) brauchst du kein spezielles Material. Bastle Kärtchen, lass dein Kind selbst zeichnen oder nutze einfach Dinge aus dem Alltag. Wichtig ist nur, dass die Zehnerbündelung sichtbar wird und die Kraft der 5 berücksichtigt wird.
Ein anschauliches Beispiel: Links siehst du einen unsortierten Stapel Legosteine, rechts die gleiche Menge in Zehnerbündelung. So erkennt dein Kind die Menge leichter und lernt gleichzeitig das Zehnersystem kennen
Direkt loslegen: Mengenbilder als Download
Ich nutze gerne die Blitzrechnen-Karteikarten von Mathe 2000. Doch keine Sorge, falls du kein Geld ausgeben möchtest: Hier kannst du dir die Mengenbilder kostenlos herunterladen und direkt starten.
Spielend lernen mit Mengenbildern
So geht’s: Druckt die Mengenbilder aus und ordnet sie spielerisch den passenden Zahlen zu. Um die Langlebigkeit der Materialien zu erhöhen, könnt ihr die Arbeitsblätter laminieren. Das Beste daran: Memory mit Mengenbildern macht nicht nur Spaß, sondern ist eine großartige Übung! Kinder sind oft wahre Profis darin – manchmal sogar besser als Erwachsene. Spaß und Lernerfolg sind garantiert!
Für Einsteiger: Der Zahlenraum bis 10
Gerade für Kinder, die noch am Anfang ihrer Mathe-Reise stehen, eignet sich der Zahlenraum bis 10 perfekt. Das Ziel ist, Mengen auf einen Blick sicher zu erfassen, ohne sie abzuzählen. Unterstütze dein Kind dabei, ein solides Mengenverständnis aufzubauen – eine wichtige Grundlage für späteres Rechnen.
Blitzblick-Übungen: Schnell und effektiv
Zeige deinem Kind eine Karte mit einem Mengenbild für 1-2 Sekunden und fordere es auf, die erkannte Anzahl schnell zu benennen. Wiederhole diese Übung mit verschiedenen Karten, bis dein Kind die Mengen sicher erkennt.
Falls Unsicherheiten auftreten, lasse dein Kind die Karte zunächst etwas länger betrachten. Beobachte dabei, ob es die Mengen auf einen Blick erfasst oder noch abzählt. Ziel ist es, dass dein Kind nach und nach das Abzählen überwindet und Mengen intuitiv erkennt – ein wichtiger Schritt zu sicheren Rechenfähigkeiten.
Mathematik im Alltag entdecken: Vom Zählen zum Ziel
Beginne alle Übungen mit greifbarem Material, bevor du versuchst, diese in der Vorstellung durchzuführen. So kann dein Kind Schritt für Schritt Mengenbilder im Kopf entwickeln und diese sicher mit Zahlen oder Ziffern verknüpfen. Du wirst sehen, der Weg von der Menge zur Zahl wird mit etwas Übung ganz leicht.
Sprich aktiv mit deinem Kind über die Mengenbilder. Frage: Was fällt dir auf? Was ist hier anders? Tauscht auch gerne die Rollen – wenn dein Kind dich unterrichtet, stärkt das nicht nur sein Selbstwertgefühl, sondern festigt auch das Gelernte.
Integriere die Übungen in den Alltag: Nutze Nudeln, Stifte oder Lego, um Mengen darzustellen, oder lasst eurer Kreativität freien Lauf. Geht raus in die Natur und entdeckt dort Mengen – ob Steine, Kastanien oder Stöckchen, die Möglichkeiten sind endlos. Der Spaß sollte immer im Vordergrund stehen, denn mit Freude lernt es sich am besten.
Wenn du noch mehr Inspiration und Struktur für dein Training möchtest, empfehle ich dir meinen Online-Kurs „Vom Zählen zum Ziel“. Hier findest du viele weitere Übungen, Tipps und Materialien, um dein Kind spielerisch und effektiv zu fördern. Gemeinsam machen wir Mathematik zum Abenteuer!
Hier geht’s zum Online Kurs „Vom Zählen zum Ziel“