Du bekommst hier einen Einblick in die Leistungen hinter den Kosten einer Lerntherapie und warum viele Lerntherapeuten eine Monatspauschale berechnen.

Warum muss ich in den Ferien zahlen?

Von Eltern höre ich oft: In den Ferien findet doch keine Lerntherapie statt. Warum muss ich dann etwas zahlen, wenn mein Kind doch gar nicht zur Lerntherapie kommt? Diese oder ähnliche Fragen erreichen mich und meine Kollegen regelmäßig. Aber auch Lerntherapeuten überlegen, ob es Sinn macht, anstelle von einer Stundenabrechnung eine Monatspauschale zu berechnen.

Hier bekommst du einen Einblick, warum diese Monatspauschale sinnvoll ist und sowohl Vorteile für Eltern als auch Lerntherapeuten hat. Neben meiner Einschätzung bekommst du außerdem noch Meinungen von verschiedenen Lerntherapeuten aus dem Lerntherapeuten-Netzwerk. 

Aber zuerst bekommst du einen Einblick, was Lerntherapie alles beinhaltet.

Lerntherapie ist immer ganzheitlich

„Lerntherapie ist die Arbeit für das Kind und nicht nur mit dem Kind“

Das heißt, dass unsere Arbeit nicht endet, wenn der Schüler die Tür des Therapieraumes schließt. Unsere Arbeit geht vor und nach den Therapiestunden weiter. Aber was heißt das konkret? Was gehört alles zur integrativen Lerntherapie?

Die Förderstunde

Die Förderstunde fängt nicht erst an, wenn der Schüler den Raum betritt. Ich reflektiere nach jeder Stunde kurz, was lief gut, wo steht der Schüler und was sind die nächsten Schritte. Ich dokumentiere alles in meiner Stundenübersicht und mache eine Grobplanung für die nächsten 4-5 Stunden. Diese Planung passe ich aber immer wieder an, indem ich durch meine Verlaufsdiagnostik genau sehe, wo der Schüler gerade im Lernprozess steht. Für Eltern und Externe sind diese Arbeitszeiten von uns oft nicht sichtbar.

Umfeldarbeit: Unterstützung für ganzheitlichen Erfolg

Die Förderung eines Kindes endet nicht, wenn der Schüler meinen Raum verlässt. Wir Lerntherapeuten bieten umfassende Umfeldarbeit, einschließlich Elterncoaching und Lehrergespräche, um optimale Bedingungen für das Lernen zu schaffen.

Lerntherapie beinhaltet damit immer:

  • Elterncoaching: Eltern begleiten wir mit Tipps fürs Üben daheim und entlasten die Hausaufgabensituation. Wir geben auch Tipps zu konkreten Lernspielen, die daheim das Erlernte vertiefen
  • Lehrerberatungen: Mit Lehrkräften sind wir im Austausch bezüglich der schulischen Förderung und beraten zum Nachteilsausgleich. Aber auch mit weiteren innerschulischen Ansprechpersonen sind wir im engen Austausch: Schulsozialarbeiter, Schulpsychologen, Sonderpädagogen, Beratungslehrer oder pädagogische Fachkräfte im Ganztag
  • Außerschulische pädagogische Fachkräfte: Manchmal sind wir auch im Austausch mit anderen pädagogischen Fachkräften, wie Logopäden oder Ergotherapeuten

Fortbildungen, Weiterbildungen

Die Schüler, die ich begleite haben ganz unterschiedliche Herausforderungen. Auch möchte ich mein Wissen aktuell halten und besuche daher regelmäßig verschiedene Fortbildungen, in unserem Lerntherapeuten-Netzwerk, aber auch extern.

Als Lerntherapeut habe ich nicht nur mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten oder Rechenschwierigkeiten zu tun, auch Autismus-Spektrum-Störung, Hochbegabung, ADHS, Frühgeburt, Epilepsie, emotionale Belastungsstörungen, wie einer Matheangst, Allergien und andere Themen kommen in meinem Alltag vor. Das macht meine Arbeit sehr vielfältig und das liebe ich an meinem Job.

Supervision/kollegiale Fallberatung

Regelmäßige Supervision ist für mich der Blick über den Tellerrand und mein Perspektivwechsel, wenn ich mal nicht weiterkomme. Dabei ist der Austausch mit meinen Kollegen immer auf Augenhöhe und bringt mich persönlich enorm weiter. Supervision läuft im Hintergrund und ist eines der nicht sichtbaren Dinge, die wir Lerntherapeuten machen, wenn gerade kein Schüler bei uns ist.

Supervision hilft mir meine Arbeit kontinuierlich zu verbessern

Fördermaterialien – Programme und selbst erstellte Materialien

In der lerntherapeutischen Förderung nutze ich ganz unterschiedliche Fördermaterialien und orientiere mich dabei daran, ob diese evidenzbasiert (wirksam) sind.

Ute Temel, Lerntherapeutin aus Österreich besorgt für einzelne Therapiekinder eigene Förderprogramme oder bestimmte Fördermaterialien. Sie sagt „Die Fördermaterialien besitze ich zum Teil mehrfach, damit ich sie als Hausübung mit nach Hause geben kann.“ Das sind Kosten in der Lerntherapie, die keiner sieht, die aber sorgen, dass der Schüler seine Übungen daheim fortführen kann.

Viele Lerntherapeuten entwickeln für Schüler eigenes Material, denn jeder Schüler benötigt ganz individuelle Unterstützung. So ist mein Lesespaziergang und Mathespaziergang entstanden.

Welche Vorteile haben Eltern bei einer Monatspauschale?

Jetzt wo du einen Überblick hast, was Lerntherapie alles beinhaltet, möchte ich dir aufzeigen, dass auch Eltern Vorteile bei einer Monatspauschale haben.

Finanzielle Planbarkeit für Eltern

  • Eltern können langfristig ihre Lerntherapie Kosten und damit auch Investitionen besser planen und haben keine schwankenden Monatsbeiträge.
  • „Eltern können besser mit den Kosten kalkulieren. Sie wissen genau, welcher Betrag monatlich auf sie zukommt.“ Sabine Landua, Lerntherapeutin aus Sassenburg
  • Nicole Gerbatsch Lerntherapeutin aus Brühl ergänzt: „Durchschnittlich zahlen Eltern im Monat weniger, da die Kosten auf das ganze Jahr verteilt werden. Als Eltern kann einen Dauerauftrag anlegen und muss sich nicht jeden Monat um Überweisungen kümmern.“

Verbindlichkeit sorgt für kontinuierliche Fortschritte des Schülers

Sabine Landua fasst es zusammen, wann Schüler die größten Erfolge haben:

Lerntherapie funktioniert nur, wenn sie regelmäßig stattfindet, sonst können keine Fortschritte erzielt werden. Sabine Landua

Die Monatspauschale schafft eine größere Verbindlichkeit, Eltern achten stärker darauf, die Termine einzuhalten.

Ich persönlich merke auch, dass Eltern bei einer Monatspauschale ihren Fokus ändern und ihnen bewusst wird, was alles zur lerntherapeutischen Förderung gehört. Sie planen nicht mehr von Stunde zu Stunde und sagen diese womöglich sehr kurzfristig ab. Ihnen wird stärker bewusst, dass dieser wöchentliche Termin wichtig ist und an diesen Terminen wird nichts anderes mehr eingeplant.

Welche Vorteile haben Lerntherapeuten bei einer Monatspauschale?

Lerntherapeuten können besser planen, sie haben gleichbleibende Einnahmen und können damit auch ihre eigenen Investitionen, z.B. ihre Fortbildungen planen, die wiederum den Schülern zugute kommt. Auch kurzfristige Absagen kommen seltener vor, weil Eltern bewusst wird, dass Lerntherapie regelmäßig stattfinden muss. Auch eine Dauerrechnung macht die Abrechnung leichter und damit ist die Buchhaltung vereinfacht, die gewonnene Zeit kommt wieder den Schülern zugute.

Finanzielle Planung für Lerntherapeuten

  • Gleichbleibende Einnahmen ermöglichen bessere langfristige Planung.
  • Ermöglicht gezielte Investitionen in Fortbildungen, davon wiederum profitieren die Schüler

Reduzierung kurzfristiger Absagen:

  • Regelmäßige Zahlungen sensibilisieren Eltern für die Wichtigkeit kontinuierlicher Therapie.
  • Minimierung kurzfristiger Absagen aufgrund erhöhter Verbindlichkeit.

Vereinfachte Abrechnung mit Dauerrechnungen:

  • Dauerrechnungen erleichtern die Abrechnung und Buchhaltung.
  • Gewonnene Zeit durch vereinfachte Verwaltung kommt den Schülern zugute

Monatspauschale sichert den langfristigen Erfolg der Lerntherapie

Eine lerntherapeutische Förderung ist damit weit mehr als nur die Therapiestunde vor Ort. Für Familien ist sie ein Rundum-Sorglos-Paket, da immer jemand zur Seite steht und nicht nur den Schüler, sondern auch die Familie stärkt.

Lerntherapie ist immer ganzheitlich

Das war ein kleiner Einblick in die Monatspauschale und den Kosten in der Lerntherapie.  Unsere Arbeit geht nach der Förderstunde im Hintergrund weiter und daher nehmen viele der Lerntherapeuten eine Monatspauschale und berechnen nicht nur die einzelne Stunde – dies kommt allen zugute.

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2 Comments

    • Vielen lieben Dank für dein Feedback. Die Monatspauschale kommt allen zugute, insbesondere den Schülern, finde es klasse, wenn du auch diesen Weg gehst.

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