Wie können wir die Kompetenzen der Kinder ganzheitlich stärken? Was bedeutet das in der Lerntherapie? Und warum ist die Umfeldarbeit so wichtig?

Lerntherapie ist immer ganzheitlich.

Kompetenzen stärken – wie Lerntherapie dabei unterstützen kann

Was machen Lerntherapeuten, ist das nicht so wie eine Nachhilfe? Oder ist das etwas komplett anderes? Muss überhaupt das schwarz-weiß Denken sein? Mehr zum Unterschied Nachhilfe/Lerntherapie findest du hier. Aber zuerst erkläre ich dir, was eine Lerntherapie überhaupt ist.

Eine integrative Lerntherapie ist eine pädagogisch-psychologische Förderung für Kinder und Jugendliche mit Lern- und Leistungsstörungen oder Lernschwächen. Ganz klassisch sind das Schüler mit Lese-Rechtschreib- oder Rechenschwierigkeiten oder auch bei Konzentrationsschwierigkeiten. Je nach Ausbildung und ganz persönlichem Hintergrundwissen integriert der Lerntherapeut Elemente aus ganz verschiedenen Disziplinen (Heilpädagogik, Gesprächstherapie, Ergotherapie, Kinesiologie) und wendet unterschiedliche Methoden an.

Im Fokus stehen dabei immer die ganz individuellen Lernvoraussetzungen des Schülers. Wir Lerntherapeuten orientieren uns nach den Bedürfnissen, den Schwierigkeiten, aber auch an den Stärken des Kindes. Denn mit den individuellen Stärken schaffen wir es an den Lernschwierigkeiten zu arbeiten, damit Lernen wieder Freude macht und als bedeutsam erlebt wird.

In meinem Blogbeitrag „Lerntherapie in Praxis“ bekommst du noch mehr Hintergrundinformationen zu meiner Arbeit und kannst herausfinden, ob eine Lerntherapie deinem Kind helfen könnte.

Der Netzwerkgedanke der Lerntherapie 

Was bedeutet systemische Arbeit für uns Lerntherapeuten? Was beinhaltet das System? Für uns ist es wichtig, uns mit allen auszutauschen, die mit dem Kind arbeiten. Das können sowohl Ansprechpersonen in der Schule sein (Lehrer, pädagogische Assistenten, Erzieher im Ganztag, Beratungslehrer etc.), aber auch andere Therapeuten, wie Logopäden, Ergotherapeuten oder Psychotherapeuten. Der Austausch mit dem Diagnostiker, z.B. dem Kinder- und Jugendpsychiater oder dem Jugendamt sind ebenfalls von Bedeutung. Viele Lerntherapeuten tauschen sich auch regelmäßig in Supervisionsgruppen aus.

Mit welchen Schnittstellen sich Lerntherapeuten austauschen können, habe ich hier in der Grafik dargestellt:

Der Begriff „Lerntherapeut“ ist leider nicht geschützt, Lerntherapeuten arbeiten ganz unterschiedlich und daher mag der Netzwerkgedanke auch unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Meine besten Tipps, wie du den richtigen Lerntherapeuten findest, habe ich hier beschrieben.

Im Fokus stehen die Stärken der Kinder/Jugendlichen

Neben dem ganzheitlichen Ansatz, der die verschiedenen Professionen und Schnittstellen einbezieht, ist der Blick eines Lerntherapeuten auch immer ressourcenorientiert. Es geht nicht nur um den „Schulstoff“, sondern um die Lernmotivation des Kindes, um Lernstrategien und um einen Blick auf die ganz individuellen Stärken. Denn nur so kann es gelingen, den Schüler emotional zu stärken. Darüber hinaus wird eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sichergestellt. Klingt erstmal kompliziert, bedeutet aber, dass der Schüler sich traut zum Bäcker zu gehen und mit Geld gut umgehen kann oder Texte in seiner Umgebung und im Alltag gut lesen kann und in seiner Entwicklung immer selbständiger wird.

Kinder mit schulischen Schwierigkeiten benötigen eine Unterstützung des gesamten Systems, damit sie wieder Vertrauen in ihre Kompetenzen entwickeln und somit die noch nicht gekonnten Fertigkeiten erlernen können. Lerntherapeuten analysieren lösungsorientiert das Umfeld des Kindes. Sie nutzen dies zur Aktivierung der vorhandenen Ressourcen.

Das bedeutet

  • Kompetenzen und Stärken der Kinder stehen im Vordergrund
  • die positive Sicht fördert Motivation und Vertrauen
  • individuelle Auswahl der Förderprogramme und Übungen — es gibt nicht ein Programm für alle Kinder
  • spielerische Elemente sind Teil der Lerntherapie, um das Gelernte zu vertiefen
  • der Austausch mit Schule und Elternhaus ist ein zentrales Element

Wenn eine lerntherapeutische Förderung möglichst früh ansetzt und individuell und ganzheitlich aufgebaut ist, können psychische Probleme und damit auch Psychotherapiebedarf verhindert werden. Lerntherapie arbeitet damit auch präventiv und unterstützt, bevor die Schwierigkeiten größer werden. Wie lange eine Lerntherapie dauert, kann dabei sehr unterschiedlich sein.

Durch den ganzheitlichen Ansatz wird sowohl das Kind als auch die Familie gestärkt und das ganze System im Umfeld des Kindes entlastet.

 

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